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Grundstein zu einer koreanisch-litauischen Freundschaft

Bernd Haake – ein Globetrotter in Sachen Eishockey!

Lesedauer: 4 Minuten

Hockeyweb-Mitarbeiter Ivo Jaschick sprach nach der Eishockey-B-WM in den Niederlanden mit dem "Botschafter in Sachen Eishockey!"

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Der junggebliebene 69-Jährige Bernd Haake ist seit 1971 im Besitz einer Trainerlizenz. Seitdem hat er sich zum Ziel gesetzt, Pionierarbeit zu leisten. Er war schon (fast) überall auf der Welt aktiv: Deutschland, Neuseeland, Brasilien, Südafrika, … und dann trat Litauen mit der Bitte an ihn heran, etwas für das Eishockey in ihrem Land zu tun. Der Pionier sah sich in die Pflicht genommen. Nachdem im letzten Jahr der Aufstieg in die B-Gruppe gelungen war, schaffte er im ersten Anlauf nicht nur die Vermeidung des erneuten Abstiegs, er spielte das Zünglein an der Waage, indem er Großbritannien in der letzten Partie 3:2 geschlagen hat und somit Südkorea den Turniersieg ermöglichte. Des Weiteren konnte er eine Bronze-Medaille zu seinen Trophäen hinzufügen. Nach dem sehr emotionalen Spiel hatte ich die Gelegenheit mich mit dem Nationaltrainer zu unterhalten, während drei Meter weiter in der Kabine eine große Sause veranstaltet wurde: Nach diesem grandiosen Sieg zum Abschluss der B-Weltmeisterschaft in Eindhoven und der damit verbundenen Bronze-Medaille fällt Ihr Fazit wahrscheinlich nicht allzu schlecht aus! Wir kamen hierher, um nicht abzusteigen. Ja und dann haben wir schon ganz sensationell im ersten Spiel den Gastgeber Niederlande mit 1:0 besiegt, ließen dann Estland mit 6:1 keine Chance und haben das ganze Turnier jetzt mit dem Sieg gegen Großbritannien erfolgreich beendet – einfach fantastisch. Wenn man bedenkt, dass Großbritannien nur einen Punkt gebraucht hätte, um aufzusteigen. Unvorstellbar!

Mir kam zu Ohren, dass Sie beim Frühstück ein interessantes Gespräch mit dem Coach von Korea, Jim Paek hatten! Ja, wir trafen uns ganz zufällig und da sagte Jim zu mir, dass wenn Litauen Großbritannien nach regulärer Spielzeit schlägt, er mir ein Flugticket zu den Olympischen Spielen kaufen wird. Dies werde ich dann auch einfordern. Was waren Ihrer Meinung nach die größten Überraschungen des litauischen Turniers, positiv wie negativ? Aus unserer Sicht ist positiv zu bemerken, dass die Mannschaft in allen Spielen volles Tempo gegangen ist. Wir haben super gespielt, die Einstellung stimmte und es herrschte ein guter Mannschaftsgeist. Und diese Faktoren haben einige technische Mängel wettgemacht. Ich muss meinem Team auch ein riesen Kompliment machen, da sechs Spieler der Aufstiegsmannschaft aus dem letzten Jahr nicht dabei waren – u.a. so Führungsspieler wie Dainius Zubrus (New Jersey Devils). So sehr ich mich auch anstrenge, ich finde nichts! Vielleicht könnte man hier die Niederlage gegen Kroatien anführen, denn in dem Spiel haben wir in Unterzahl die zwei entscheidenden Tore kassiert. Aber das hat Kroatien nichts genutzt! Nein, wir sind jetzt Dritter, haben Bronze, und die Kroaten sind Vierter! Sie haben es gerade erwähnt, es fehlten einige altbewährte Cracks. Wie sieht es mit dem Nachwuchs in Litauen aus? Leider nicht so gut! Die neue Generation – wir hatten immerhin vier von denen in unseren Reihen – ist eigentlich nicht von dieser Qualität. Die U-18 ist gestern bei der WM in Slowenien abgestiegen und die U-20 hat Silber geholt – aber eine Division tiefer. Wir in Litauen können eigentlich nur überleben, wenn junge Spieler ins Ausland gehen, wie nach Schweden, Finnland, um dort weiter ihre Karriere zu verfolgen. Sie sprachen gerade von Überleben – wie sieht das Leben in Litauen aus? Es ist das Land der Seen und Wälder. Also ist es genau das Richtige für Naturliebhaber. Fantastische Strände, tolle Landschaften, das Leben ist nicht so hektisch, es gibt weniger Autos, ca. 3 Millionen Menschen leben dort – mir gefällt es sehr gut! Das Essen ist vorzüglich, die Leute sind freundlich. Kurzum – diese Pionierarbeit bereitet mir große Freude und das Leben dort ist sehr angenehm! Dank Internet ist man ja immer auf dem Laufenden – wer wird Deutscher Meister? Für mich waren die Adler Mannheimer von vorne herein großer Favorit. Natürlich wünsche ich meinem Freund Geoff Ward, mit dem ich auch schon in Iserlohn zusammengearbeitet habe, den Titel – die Adler sind fällig und sie werden es auch machen. Wagen Sie auch einen Ausblick auf die WM in Tschechien? Es ist natürlich sehr schwer, wenn viele Spieler absagen müssen. Aber vielleicht kommt ja noch der eventuelle Meistertrainer Ward als Assistent zur Nationalmannschaft und dann kann noch einiges passieren, wie wir an uns gesehen haben!

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