Bully, Tor, Sieg!
Bislang ungeschlagen empfingen die Thomas Sabo Ice Tigers am Sonntag die Eisbären Berlin zum vierten Saisonpunktspiel. Und mit drei weiteren Zählern verabschiedeten sich die Franken nach ihrem 4:1-Heimtriumph (1:0, 0:1, 3:0) wieder vom Meister und dem ehemaligen Ice-Tigers-Coach Jeff Tomlinson,…
… der trotz seiner „Beurlaubung“ im vergangenen Dezember weiterhin gerne nach Nürnberg kommt. Immerhin steht sein Freund und ehemaliger Assistent Tray Tuomie nach wie vor hinter der Ice-Tigers-Bande – diese Saison als Cheftrainer. Trotz oder aufgrund des anstehenden Duells hatten die beiden vergangene Woche allerdings wenig Kontakt. „Da wird die Freundschaft dann schon mal zur Seite geschoben“, erklärt Tomlinson, der die Telefonate mit Tuomie aber in den nächsten Tagen nachholen möchte. Rund zweieinhalb Spielzeiten arbeitete das Trainerduo zusammen. Nach zwei Jahren in Düsseldorf ging es im Sommer 2012 gemeinsam nach Nürnberg. Große Überraschungen hatte Tomlinson daher beim Wiedersehen mit seinem Kollegen in der Frankenmetropole nicht erwartet. Umso mehr verblüffte den 43-Jährigen dann „die solide Leistung der Ice Tigers und dass sie den Raum so eng gemacht haben.“ Genau das war Tuomies Absicht: „Wir wussten, dass die Berliner durch die Mitte kommen würden. So haben wir diese Spielweise einfach übernommen und gegen sie verwendet.“ Mit doppeltem Blitzstart zum Sieg Und zwar von der ersten Minute an. Denn gerade zehn Sekunden waren gespielt, als sich Steven Reinprecht von Ryan Caldwell den Puck schnappte und zum Führungstreffer abzog (1.) – nicht nur zum Erstaunen der 4.101 Zuschauer. Auch die Eisbären, die sich am Freitag Krefeld 0:2 geschlagen geben mussten, hatten mit solch einem Auftakt nicht gerechnet. Für die erste richtige Torchance der Eisbären sorgte Frank Hördler, während die Gastgeber mit Yasin Ehliz’ Lattenschuss nur knapp am 2:0 vorbeischlitterten. Als dann die ersten Strafen vergeben wurden, zeigte sich auch die Qualität des Nürnberger Unterzahlspiels. Die Franken konnten sich immer wieder befreien und dabei auch Chancen erarbeiten. Doch nicht nur mit weniger Mann auf dem Eis, auch in Überzahl ging der Puck entweder knapp daneben oder Rob Zepp wehrte ab. Beide Mannschaften lieferten sich einen Kampf, in dem es zwischenzeitlich schwierig war, einen Favoriten auszumachen. Mal attackierte der Meister Tyler Weiman, der über 60 Minuten überragend parierte, mal machten die Nürnberger in der gegnerischen Zone Druck. Und ausgerechnet als die Franken im zweiten Drittel wieder einmal die Oberhand hatten, klingelte es in deren Kasten. Ex-Ice-Tiger Daniel Weiß setzte sich gegen die Gastgeber durch und glich aus (29., Assistenten: Kristopher Sparre, Shawn Lalonde). In der 34. Spielminute kamen dann die Ice Tigers zu ihrer nächste großen Chance. Da Patrick Reimer nach seinem Durchmarsch in Unterzahl gefoult wurde, hieß es: Penalty für Nürnberg, den der Kapitän aber nicht verwandeln konnte. Somit ging es „unentschieden“ in die zweite Pause, in der sich die Nürnberger wohl an ihren Blitzstart erinnerten und diesen zu Beginn des Schlussabschnitts wiederholten. Diesmal war es Jame Pollock, der auf Zuspiel von Yasin Ehliz und Ryan Caldwell die Berliner schockte (41.). „Und so spielt man Eishockey“, sangen die Heimfans auf den Rängen, was jedoch nicht nur den Treffer zum 2:1, sondern das gesamte Spiel wiederspiegelte. Die Hauptstädter versuchten erneut, den Ausgleich zu erzielen. Doch „die Jungs waren aufgrund der Ice-Tigers-Leistung frustriert“, so Jeff Tomlinson. Die Folge: Nürnberg war auch im restlichen Spielverlauf produktiver. Nachdem Steven Reinprecht mit seinem zweiten Treffer des Tages in der 52. Minute auf 3:1 erhöhte (Assistenten: Evan Kaufmann, Connor James), donnerte Evan Kaufmann den Puck ins leere Eisbärentor (59.) Endstand: 4:1 für die Thomas Sabo Ice Tigers, die damit weiterhin den zweiten Platz belegen und punktgleich mit Spitzenreiter Krefeld an der Tabellenführung kratzen. Und wer weiß: Vielleicht schaffen es die Nürnberger ja am Freitag mit einem Derby-Sieg bei den Augsburger Panthern ganz nach oben. Die Eisbären Berlin hoffen nach zwei Auswärtspleiten nun vor Heimpublikum auf drei Zähler gegen die Grizzly Adams Wolfsburg.









