„Das wird eine geile Saison!“
Nach der Saison ist vor der Saison – eine Weisheit, die am Montagabend im Nürnberger Ofenwerk gefeiert wurde. Rund 600 Ice-Tigers-Anhänger strömten zur „Season-Preview“ in die Klingenhofstraße, um ihre "neuen Helden“ kennenzulernen. Sommerpause? Nicht für die Fans, die nach der enttäuschenden Spielzeit heiß auf die kommende Saison sind. Neben Hauptsponsor Thomas Sabo, Manager Lorenz Funk und den „alten“ Bekannten Rob Leask, Tim Schüle, Vitalij Aab und Yasin Ehliz, stellten sich Cheftrainer Jeff Tomlinson, Assistenzcoach Tray Tuomie, Patrick Reimer und Steven Rupprich dem neugierigen Publikum.
Extra aus den Staaten angereist war Neu-Coach Jeff Tomlinson für das „besondere“ Ice-Tigers-Event, das anstelle der ausgefallenen Saisonabschlussfeier stattfand. Zu negativ war die Stimmung in der Mannschaft und unter den Anhängern in der vergangenen Spielzeit, gerade in den letzten Wochen. Aus diesem Grund veranstalteten die Ice Tigers und „Chef“ Thomas Sabo nun am Montag die „Season-Preview“ als Einstimmung auf die anstehende Saison, und vorgestellt wurden nicht nur die neuen Trikots (Heim: schwarz, Auswärts: weiß). WM abhaken - Neuanfang in Nürnberg Mit dabei: Nationalspieler Patrick Reimer, der nach dem Viertelfinal-Aus Düsseldorfs gegen Ingolstadt ein „bisschen Urlaub in Stockholm“ machte. Seinen Humor hat der 29-Jährige nach den letzten beiden WM-Pleiten gegen Norwegen (4:12) und Tschechien (1:8) nicht verloren, aber die Enttäuschung sitzt tief: „Die WM war nicht gerade so, dass man gerne daran zurückdenkt“, gab Reimer zu, „daher muss man jetzt abschalten und den Kopf frei bekommen“ – auch um den nötigen Abstand zu gewinnen. Beim Sommerlehrgang im Juli werden dann die Nationalmannschaft und Jakob „Köbi“ Kölliker das „Schlamassel“ noch einmal Revue passieren lassen. Alleine das System sei es bei der Höhe der Niederlagen nämlich nicht gewesen, erklärte der ehemalige DEG-Stürmer. Im Juni geht es für Reimer dann endgültig vom Rhein an die Pegnitz, und hier scheint er die Stelle als „Publikumsliebling“ schon eingenommen zu haben. Was den Wechsel betrifft, ist er ehrlich: „Ich habe in Düsseldorf viel hinter den Kulissen mitbekommen. Wir haben uns dann zusammengesetzt und offen über alles gesprochen. Dann habe ich gemerkt, dass es leider keinen Sinn mehr macht, auch bezüglich der sportlichen und finanziellen Perspektiven. Die Zeit als Eishockeyspieler ist nur begrenzt, da muss man auch etwas auf’s Geld schauen.“ Außerdem habe ihm das Nürnberger Konzept und das Gefühl, das Thomas Sabo vermittelte, gefallen. Die „schwarze“ Saison der Ice Tigers hat er aber nur aus der Ferne beobachtet und möchte sich daher kein Urteil bilden. Der Neuanfang in Nürnberg sei allerdings gut. "Offensiv, aggressiv, mit Charakter" Zu einem kompletten Neuanfang gehört natürlich auch ein neuer Coach: Ex-DEG-Trainer Jeff Tomlinson, der schon eine genaue Vorstellung vom Team und der anstehenden Spielzei hat: „Offensiv, aggressiv und vor allem mit Charakter“, sollen und werden seine Jungs spielen. „Charakter“ – ein Wort, dass der Headcoach immer wieder auf’s Neue betont. Denn nicht nur auf dem Eis, auch in der Kabine ginge es um die richtige Einstellung zum Eishockey. „Es bringt nichts, wenn du dir vor dem Spiel oder Training denkst, scheiße, hoffentlich ist es bald vorbei.“ Jeff Tomlinson weiß genau, wie er seine Truppe motiviert: „Die Jungs werden so viel Spaß haben, dass sie gar nicht merken, wie hart sie arbeiten“, verspricht der Deutschkanadier. „80% Spielertrainer, 20% Arschloch“ – so lautet die Devise des 42-Jährigen auch für die kommende Saison. Und die wird „geil“, da scheint sich Ex-Rooster Steven Rupprich fast sicher zu sein. Nürnberg – ein weiterer Schritt für den gebürtigen Berliner. „Ich habe in Iserlohn viel gelernt, jetzt geht es weiter vorwärts.“ Die Ice Tigers und der EHC 80 Auch im Nürnberger Nachwuchsbereich soll sich einiges tun. Und zwar werden die Ice Tigers zukünftig "wieder" mit ihrem Stammverein, dem EHC 80, zusammenarbeiten. Wie genau diese "Kooperation" aussehen soll, wird in den kommenden Wochen besprochen. Es soll vor allem darum gehen, den heimischen Kindern das Eishockey näherzubringen. "Es ist unser Ziel, dass alle an einem Strang ziehen. Die Hoffnung ist sehr groß", erklärte Martin Jiranek, Jugendleiter des EHC 80, der viele Jahre für die Ice Tigers stürmte und zuletzt für den EHC auflief. Von Gäubodenvolksfest bis Winter Game Am 1. August startet die Saisonvorbereitung der Ice Tigers. Vom 5. bis 15. August ist wieder das Trainingscamp in Bad Tölz angesagt, gefolgt vom Straubinger Gäubodenvolksfest-Cup vom 17. bis 19. August. Anschließend geht es für die Franken unter anderem nach Kärnten. Eine "Black Night" wird es diesen Oktober nicht geben – schließlich spielen die „Tiger“ ja die komplette Saison über vor Heimpublikum in schwarz. Stattdessen dürfen sich die Fans auf eine "Red Party" an Halloween (31.10.) freuen sowie auf zwei After-Work-Partys (2.10., 4.12.) und "Fasching on Ice" am 1. Februar 2013. Nicht zu vergessen: das erste deutsche "DEL Winter Game" im Frankenstadion am 5. Januar 2013 gegen die Eisbären Berlin. „Das wird eine geile Saison!“ Hoffen wir, dass Steven Rupprich Recht behält.









