Drei Schweden – drei Erfolgsgaranten?
Zurück in die Riege der besten lautet das Motto der Kölner Haie für die neue Spielzeit. Etwas mehr als zwei Jahre nach der großen Angst vor der finanzielle Pleite, scheint man sich ums Geld zurzeitkeine Sorgen mehr zu machen: Der Griff in die Tasche, der die personelle Verstärkung bringen soll, dürfte nämlich besonders tief ausgefallen sein.
Im Schatten des Doms richten sich seit Wochen alle Blicke auf die drei schwedischen Neuzugänge: Mit Daniel Tjärnqvist konnten sich die Haie einen Goldmedaillengewinner der Olympiade 2006 angeln. Mit dem 35-Jährigen wechselt auch Andreas Holmqvist von Djurgården Stockholm zu den Haien. Die beiden Defender konnten in der vergangenen Spielzeit allerdings trotz ihrer Klasse den Abstieg des 16-fachen schwedischen Meisters aus der Elitserien nicht verhindern. Stürmer Andreas Falk kommt vom HV71 Jönköping, mit dem er zwei Mal die schwedische Meisterschaft holte. Aber: Mit den Schweden nicht genug! Neben Holmqvist und Tjärnqvist verstärkt Aleš Kranjc, der aus der tschechischen Extraliga an den Rhein kommt, die Defensive. Verblieben sind weiterhin Lüdemann, der inzwischen seine 20. Saison (!) mit den Haien spielt, Lavallée, Krupp, Ankert, Müller und Oprée. Neu im Sturm ist auch Nathan Robinson. Der Kanadier mit jamaikanischen Wurzeln holt während seiner ersten Zeit in Deutschland zwischen 2007 und 2009 mit Mannheim und Berlin alle Meistertitel. Außerdem neu in Köln sind der slowenische Nationalspieler Rok Tičar vom Ligarivalen Krefeld, der in der Vorbereitung zu gefallen wusste, sowie Chris Minard von den Grand Rapids Griffins aus der AHL und Daniel Schmölz vom EV Füssen. Sie sollen die Abgänge von Pettinger und Jaspers mehr als kompensieren und ergänzen die Angreifer rund um Kapitän John Tripp, der die Fans gern per Twitter auf dem Laufenden. Im Tor setzen die Haie in der neuen Saison weiter auf Aus den Birken und Ziffzer. Neu mit dabei ist Etienne Renkewitz. Trainer Uwe Krupp und Geschäftsführer Thomas Eichin selbst stapeln bei der Zielsetzung für die anbrechende Saison bewusst tief: Unter die besten Sechs kommen, lautet die offizielle Devise. Dass man den Druck von der Mannschaft nehmen will und sich insgeheim wesentlich mehr erhofft, ist aber genauso deutlich. Nach dem „schlimmsten Jahr der Vereinsgeschichte“, wie der der achtmalige Deutsche Meister die Saison 2008/09 selbst bezeichnet, die man als Vorletzter abschloss, kamen die Haie auch in den folgenden drei Jahren nicht über das Viertelfinale hinaus. Die finanziellen Zugeständnisse an den Kader geben die Marschroute für die neue Spielzeit vor. Klar ist: Um am Ende der Saison oben zu stehen, brauchen die Domstädter mehr als formale Überlegenheit. Schaffen es die Haie, ihre individuellen Stärken zu bündeln und eine Einheit zu werden, ist eine Überraschung möglich.









