„Franchise Player“ Daniel Pietta: „Ich fühle mich in Krefeld wohl“
Nach dem Nachholspiel vom Dienstag sind die Krefeld Pinguine nur noch rein rechnerisch von einem Pre-Play-off-Platz zu verdrängen. Während nach oben noch einiges zu holen ist, sind die Kölner Haie fast aussichtslos mit fünf Punkten bei nur noch zwei ausstehenden Spielen auf dem elften Rang. Nach dem zum Schluss doch etwas hoch ausgefallenen Sieg (6:1) gegen die Schwenninger Wild Wings, sprach Hockeyweb mit dem Doppeltorschützen Daniel Pietta.
Es stehen noch zwei Partien aus, werden Sie die Play-off-Teilnahme jetzt noch aus der Hand geben? Wir müssen jetzt weitermachen, wo wir aufgehört haben. Wir dürfen nicht und schauen auch nicht auf Köln. Wir haben es nach dem heutigen Sieg noch mehr in der Hand als vorher. Das hatten wohl die wenigsten nach dem verlorenen Match gegen Köln gedacht – wir haben immer daran geglaubt, dass wir es schaffen können und nach dem heutigen Sieg noch umso mehr. Mit dem Sieg gegen die Schwenninger Wild Wings haben Sie das erste Mal in dieser Spielzeit drei Spiele hintereinander siegreich gestalten können – warum erst jetzt? Hätten wir die Chance schon früher gehabt, hätten wir sie auch vorher genutzt. Aber jetzt ist doch ein guter Zeitpunkt, um drei Spiele hintereinander zu gewinnen – und jetzt sollen auch noch die Siege vier und fünf am Freitag und Sonntag folgen. Das Geburtstagskind Martin Schymainski war zweimal erfolgreich … Wenn sich das einer verdient, dann Schimmi. Schießt man an seinem Geburtstag zwei Tore, ist das schon ganz schön – mir ist das auch schon einmal gelungen (gegen Düsseldorf), und ich kann sagen, das ist super. Schimmi läuft immer vorne weg – also, wenn es sich einer verdient hat, dann er. Okay, aber Sie haben auch zweimal getroffen, ohne Geburtstag zu haben – gibt es dafür eine Erklärung? Ab und zu treffe ich auch mal ins Schwarze. Wenn die Vorlagen so genial kommen wie diesmal, kann selbst ich nicht anders, als reinzutreffen. Es waren ziemlich wichtige Treffer zum 2:0 und 3:1. Beim ersten bekam ich eine super Vorlage von Kyle Sonnenburg und dann kenne ich den Dimitri Pätzold ein wenig aus der Nationalmannschaft und habe spekuliert, dass er die Beine im Butterflystil ein wenig auseinandermacht. Beim zweiten wurde ich vorzüglich vom zweiten Geburtstagskind des heutigen Abends, von Istvan Sofron bedient und musste die Scheibe praktisch nur noch ins leere Tor schieben. Sie sind 28 Jahre alt. Vor kurzem haben Sie einen Zehn-Jahres-Vertrag bei den Pinguinen unterschrieben. Sie werden wohl ein „Franchise Player“, da Sie mit 38 Jahren aller Voraussicht nach den Verein nicht mehr wechseln werden – was waren Ihre Beweggründe? Man kann nie wissen, wie es läuft. Sollte ich von Verletzungen verschont bleiben und ich könnte noch weiterspielen, würde ich schon sehr gerne in Krefeld bleiben wollen. Ich habe meine Familie, meine Freunde hier, und da hätte ich es nicht gemacht, wenn ich mir nicht hundertprozentig sicher gewesen wäre, hier im König-Palast spielen zu wollen. Hier fühle ich mich wohl. Sie haben jetzt mit Ihren Pinguinen die Pre-Play-offs erreicht und …. Noch nicht! Aber fast! Wer wäre Ihr Lieblingsgegner? Wir haben keinen Lieblingsgegner. Sollten wir in die Pre-Play-offs kommen, wären wir erst einmal froh, dass wir es nach dieser für uns nicht optimalen Saison geschafft haben. Wir würden dann nehmen, was kommt. Sollte alles optimal für uns laufen, könnten wir in Runde eins sogar noch Heimrecht erkämpfen. Wir versuchen noch die letzten beiden Spiele zu gewinnen, Freitag in Augsburg und Sonntag vielleicht das Finale um das Heimrecht gegen Wolfsburg. Dann schauen wir weiter, aber einen Lieblingsgegner haben wir nicht. Wie würden Sie Ihre Rolle hier in Krefeld beschreiben? Torjäger, Spielmacher? Es ist schwer, sich selber einzuschätzen, aber ich würde mich vielleicht als einen Zwei-Wege-Spieler sehen. Ich kann Tore schießen, aber auch vorbereiten. Vorbereiten liegt mir fast mehr, was manchmal aber auch nicht so gut ist. Bevor ich aufs Tor schieße, schaue ich immer zuerst, ob nicht ein Mitspieler besser steht. Hat man solche Spieler in seiner Sturmformation wie Istvan Sofron und Marcel Müller ist es auch sehr einfach, Anspielpartner zu finden. Auch in der Defensive erledige ich meine Aufgabe, so glaube ich jedenfalls, auch ganz gut. Marcel Müller stieß ja erst im Laufe der Saison zu den Pinguinen und in Ihre Reihe. Sie harmonieren prächtig und Müller avancierte zwischen Sofron und Ihnen zum zweitbesten Scorer – nach Ihnen. Es „müllert“. Das kann ich nur bestätigen. Marcel und ich kennen uns schon seit Jahren. In der Nationalmannschaft haben wir zwar nicht direkt in einer Reihe gespielt, aber waren dort schon sehr lange zusammen, wir haben einige gemeinsame Charaktereigenschaften. So können wir beide manchmal ganz schön aufbrausend sein, wir verstehen uns blendend und pushen uns auch gegenseitig ein wenig. Man kann schon sagen, dass wir uns gegenseitig ganz gut ergänzen, und wir profitieren auch punktemäßig ganz gut voneinander. Aber in erster Linie ist wichtig, dass das Team von uns profitiert. Der Mannschaftserfolg steht im Mittelpunkt. Vielen Dank und eben so viel Erfolg!









