„Heute hat alles gepasst!“
„Nürnberg Aha!“ hieß es am Freitagabend bei den Thomas Sabo Ice Tigers in der Arena Nürnberger Versicherung. Zu Gast beim „Faschingsspektakel“ vor 4.816 Zuschauern: die Augsburger Panther, die sich im Derby den Franken 4:6 (0:3, 1:2, 3:1) geschlagen geben mussten und damit deren Niederlagenserie beendeten.
Die Narren waren los beim Raubtierduell am 1. Februar! Da die DEL am Faschingswochenende aufgrund der Olympiaqualifikation der deutschen Nationalmannschaft pausiert, wurde in Nürnberg bereits am Freitag kräftig gefeiert – genau richtig für Marco Nowak: Ice Tigers auf „Hexenjagd“ „Ich bin ein absoluter Faschingsfreund“, gesteht der Ice-Tigers-Verteidiger, der vor seiner Zeit in der Frankenmetropole für die Düsseldorfer EG auflief und den Karneval dort jahrelang miterlebte. „Das kann man mit hier gar nicht vergleichen. Dort herrscht zu dieser Zeit einfach Ausnahmezustand!“ Auf dem Wagen der DEG durfte Nowak beim Umzug leider nie mitfahren, doch er verfolgte das bunte Treiben natürlich vor Ort. Letztes Jahr war er in der Altstadt als Joker unterwegs – „mein bislang coolstes Kostüm“, so der 22-Jährige. Ob er das dieses Jahr toppen kann? Mit Mannschaftskollege Daniel Weiß wird er am spielfreien Wochenende in dessen Heimat, dem Schwarzwald, ganz traditionell auf „Hexenjagd“ gehen – als „Team“ Mario Kart. Daniel Weiß übernimmt dabei die Rolle des Luigi, Marco Nowak die von „Fliegenpilz“ Toad. Und was war der peinlichste Faschingsauftritt des Abwehrspielers? „Ich glaube, das war, als ich mit drei oder vier Jahren als Schmetterling verkleidet war“ – natürlich absolut unfreiwillig, rechtfertigt sich der gebürtige Dresdner. Fasching? „Geht gar nicht!“ Ganz und gar nichts von dem Trubel hält Tim Schüle: „Ich bin überhaupt kein Freund vom Verkleiden“, gibt er zu. Zwar habe er vor zwei Jahren zusammen mit Marco Nowak, den er bereits aus seiner Zeit in Düsseldorf kennt, in der Karnevals-Hochburg gefeiert, aber eigentlich ginge die fünfte Jahreszeit „so gar nicht“, weshalb er sich auch an keines seiner wenigen Kostüme erinnern kann bzw. will. In sehr guter Erinnerung haben Schüle und seine Ice-Tigers-Kollegen dagegen den jüngsten Derbysieg gegen Augsburg. Grund zum Feiern hatten die Nürnberger am Freitag nämlich nicht nur aufgrund der Faschingsparty. Nach fünf Niederlagen triumphierten die Franken wieder einmal. Motivierte Tiger legen früh los Zeit wurde es, findet Patrick Reimer: Doch „heute hat alles gepasst“, freut sich der Ice-Tigers-Kapitän über den Derby-Erfolg. „Wir hatten endlich das nötige Selbstbewusstsein und mit dem Toreschießen hat es auch wieder geklappt.“ Nur 39 Sekunden dauerte es, bis es im Kasten der Gäste zum ersten Mal klingelte. Patrick Reimer bediente Torschütze Yan Stastny und zeigte sich sichtlich überrascht über den frühen Führungstreffer, der die Panther sofort aus der Bahn warf. Völlig verunsichert traten die Jungs von Coach Larry Mitchell auf, die Nürnberger dagegen machten weiter Druck auf AEV-Goalie Patrick Ehelechner. Und so legte Brett Festerling, der noch kurz zuvor am Panther-Keeper gescheitert war, mit dem 2:0 nach (7.). Aber dem nicht genug: Vier Minuten später konnte auch Ryan Bayda den Ex-Tiger überwinden, der den Puck nur noch durch seine Beine schlittern sah (11.). 3:0 hieß es damit für die Gastgeber zur ersten Drittelpause. Im Mittelabschnitt traten die Gäste zwar etwas wacher auf, am längeren Hebel saßen dennoch die Ice Tigers, welche die Fehler der Schwaben eiskalt ausnutzten. Zwei weitere Male netzten die Franken im zweiten Drittel ein. Erst traf Jason Jaspers zum 4:0 (25.), Dusan Frosch sorgte im Powerplay für den fünften Ice-Tigers-Treffer (28.), nachdem die Panther zwischenzeitlich ihre „Tor-Premiere“ gefeiert hatten. Ryan Thang war es, der den ehemaligen AEV-Keeper Tyler Weiman als Erster überwinden konnte (26.). Panther wehren sich zu spät In den letzten 20 Minuten lehnten sich die Gastgeber dann etwas zurück, so dass die Augsburger erneut zum Zug kamen: Erst nutzte Rob Brown das Überzahlspiel der Schwaben (49.), bevor nach einer minutenlangen Durststrecke noch Sergio Somma einnetzte (56.) – ein Treffer, der die feiernden Ice-Tigers-Fans kurz beunruhigte. Völlig unnötig. Denn in der 60. Minute traf Steven Reinprecht den leeren Pantherkasten: 6:3. Das vierte und letzte AEV-Tor durch Chad Bassen 20 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit diente nur noch zur Ergebnisbeschönigung.
Patrick Ehelechner ist enttäuscht: „Das tut schon weh und so einfach abhaken kann man das auch nicht“, gesteht der Panther-Torhüter, der ungern von Pech spricht. „Das hat schon alles seinen Sinn und Zweck. Doch Fehler passieren und schließlich macht sie keiner absichtlich“, weiß er. Auf jeden Fall dürften sich die Schwaben jetzt nach drei Niederlagen in Folge nicht runterziehen lassen, denn: „Am Sonntag gibt es andere Augsburger Panther. Das packen wir“, verspricht der Goalie“, das sind wir den Fans, die uns auch heute wieder kräftig unterstützt haben, schuldig.“ Der AEV empfängt am 3. Februar im heimischen Curt-Frenzel-Stadion die Hannover Scorpions. Die Ice Tigers reisen nach Straubing, wo der nächste Derby-Gegner wartet.









