Mannes Kolumne: Busch auf der verkehrten Feier?
Mannes Kolumne - ein Meinungsbeitrag des langjährigen Sportjournalisten Manfred Hönel.
Im Sommerlook mit Badlatschen ließ sich am Freitag Eisbären-Stürmer Florian Busch beim 2. Ligaspiel Hertha BSC gegen 1860 München als Deutscher Meister feiern. Sicher ein tolles Gefühl, von 57 000 Fans bejubelt zu werden. Für „Buschi“ dürfte es trotzdem die falsche Feier gewesen sein. Der begnadete Stürmer hätte möglicherweise am 2:0-Sensationssieg gegen die Russen in Bratislava mitwirken können, wenn er sich nicht wegen der Dopingkontrollen beleidigt in den Schmollwinkel zurückgezogen hätte. Der EHC-Star trat trotz Topleistungen aus dem Nationalteam zurück. Schade. Dadurch muss er mit einer Puckfreude weniger leben. Mit dem Sensationserfolg gegen einen bei einer WM vorher von einem deutschen Team noch nie besiegten Gegner müsste es endlich auch beim letzten DEL-Betonkopf geklingelt haben. Investitionen in den Nachwuchs lohnen sich. Nur über die Nationalmannschaft erhält auch die DEL jene Öffentlichkeit, die ihr schon lange gebührt. Die Nachricht über den deutschen Sensationssieg ging durch alle Medien. Dutzende Freunde sprachen mich an, die sonst nicht einmal wissen, wie viel Teams in der DEL die Schläger schwingen. Die Vereinsbosse sind gefordert. In Berlin wurde gehandelt. Nach Mannheim stellten auch die Eisbären einen Sportdirektor für den Nachwuchs ein. Schließlich fleht Bundestrainer Uwe Krupp, nicht weil er ein Nörgler ist, immer wieder: „Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für den Nachwuchs.“ Der WM-Sieg könnte in Hannover, Wolfsburg, Nürnberg oder München das richtige Signal sein.









