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„Haben nicht genug Kontrolle über das Spiel“

Löwen Frankfurt verlieren: Duell ersatzgeschwächter Teams geht an Heilbronn

Lesedauer: 4 Minuten
Martin Buchwieser traf zum zwischenzeitlichen 2:0 für seine Löwen Frankfurt in Bad Tölz. (Foto: dpa/picture alliance/Pressehaus)

​Ein Start mit schnellem Eishockey hüben wie drüben, ein schleppendes zweites Drittel und Arbeiter-Qualitäten mit Comeback-Mentalität im Schlussdrittel umschreiben das Spiel der Löwen Frankfurt gegen die Heilbronner Falken am Freitagabend in der DEL2 bestens.

Doch nicht immer wiesen die Löwen charakterstarke Mentalität auf und bewiesen vor allem in Sachen „Arbeit“ die ein oder andere Schwäche, während die Gäste aus Baden-Württemberg die nötigen Attribute beherzter bewiesen, diese bestens ausnutzen und durch ein 3:2 (0:0, 0:1, 2:1) nach Verlängerung zu zwei Punkten führten.

Sichtlich genervt und in Anbetracht des eigenen Ehrgeizes verärgert wählt Martin Buchwieser, Center der Löwen, seine Worte nach der Heimniederlage gegen die Falken – und schlussfolgert auf die erste Frage offen und ehrlich: „…im Allgemeinen ist das einfach zu wenig“. Was eventuell erst nach genauerem Hinschauen deutlich wird. Ein offenes Anfangsdrittel mit Chancen auf beiden Seiten – eventuell eher auf Frankfurter Seiten – und optischem Übergewicht der Löwen steht ein pomadiges zweites Drittel entgegen, nach welchem die Löwen erstmals 0:1 hinten liegen und wenig Zug zum Tor entwickelten. „Ich finde, wir haben es erst im letzten Drittel besser gemacht. Klar, haben wir da auch paar Strafen gezogen, aber da wir sind mehr gelaufen. So hätte es von Anfang bis Ende sein müssen. Wir spielen in unserem Drittel zu kompliziert und verlieren zu oft die Scheibe.“ Und als „Buchi“ gerade abschließen will, fügt dieser an: „Nervt einfach“. Passt, könnte man meinen. „Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass wir all das, was wir uns letztes Jahr erarbeitet haben, jetzt nicht abrufen. Es ist so, als würden wir von vorne anfangen.“ Es scheint fast ein Ebenbild zur letzten Saison. Mit Verletzungen starteten die Löwen in die Saison, schleppten dies weit in den Winter und Jahreswechsel mit, bis die Umkehr der Saison griff und die Löwen sich an die Spitze schossen. Auch zum Ende des Spiels hin gegen die Falken spielten die Löwen dann abgebrüht und trafen in Überzahl jeweils zum Anschluss als auch zum 2:2 durch Collberg und Kretschmann – und zeigten damit in wenigen Minuten, dass sie die Klasse und die Effektivität besitzen, auch solche Partien womöglich für sich zu entscheiden – sofern Einsatz, Kampf und Skating stimmen. Doch dafür benötigte es einen 0:2-Rückstand als Wecker, mit dem sich die Löwen fast aus eigenen Komplikationen das Leben erschwerten.

Aber auch im Hinblick auf die eigenen Qualitäten trotz diverser Ausfälle in der Offensive lässt Buchwieser keine Ausreden zu. „Unser Kader ist immer noch tief und gut genug. Wir müssen einfach den Weg finden“. Und in solchen Phasen am besten über die Mentalität, wie auch Trainer Olli Salo einstimmt: „Das große Bild ist, dass wir zu kompliziert, zu schwierig spielen. Teilweise arbeiten wir nicht genug und dann probieren wir, zu schwierig zu spielen. Einfach zu spielen ist schön, und im Moment machen wir das nicht.“ Lücken im Spiel des Gegners zu ziehen und damit ebenso Passwege für den Mitspieler öffnen, durch Arbeit und Skating – das erscheinen Salo die aktuellen Schwächen im Spiel der Frankfurter. „Die Unterstützung, die wir im Training gezeigt haben, fehlt plötzlich im Spiel. Wir müssen uns diese Balance zwischen Offensive und Defensive erarbeiten und so Passwege und Lücken kreieren. Zu oft bringen wir uns mit eigenem Scheibenbesitz in Schwierigkeiten.“ Und doch wird Salo nach dem dritten Pflichtspiel bereits deutlich in Richtung seiner Spieler: „Was ich gesehen habe, ist, dass jede Mannschaft bisher sehr hart gearbeitet hat. Es sind erst drei Spiele gespielt und trotzdem müssen wir in den Spiegel schauen, um uns zu fragen, was wir besser können.“ Auch die mangelnde Kontrolle seiner Mannschaft über das Spiel kritisiert Salo am heutigen Abend, deren Sinnbild das erste Drittel mit permanenten Offensiv- und Defensiv-Wechseln darstellte – den nordamerikanischen Begriff „Coast-To-Coast-Hockey“ prägend und nicht im Sinne des finnischen Eishockeyspiels. „Wir haben durch die eigenen Lücken und die vielen Wechsel von Offensive auf Defensive die Kontrolle über das Spiel, über unser Spiel vermissen lassen, auch in der eigenen Offensive. Da müssen wir uns bremsen und unser Spiel aufziehen, den Puck besser in der Offensive halten“. Was auch nach fehlender Abstimmung klingen könnte, könnte der durchaus knappen Vorbereitung der Löwen geschuldet sein, in der die Löwen lediglich drei Testspiele bestritten und nun noch an einige Feinarbeit nachschleifen müssen. Einfach spielen ist schön, dorthin zu kommen vermutlich umso schwieriger.

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